Alte Tradition in Buschhoven
Das „Beiern“ ist im Nordwesten Europas und im Rheinland schon ein sehr alter Brauch.
Im Rheinland reichen die ältesten Aufzeichnungen bis ins 14. Jahrhundert zurück.
Es gibt verschiedene Auffassungen zur Übersetzung des Wortes „Beiern“.
– niederl. beieren , beiaerden –
oder auf plattdeutsch „Beigeln“ – beiaert = Glockenspiel.
– vom nordfranzösischen Wort „baier„, das soviel wie „bellen“ bedeutet.
Unter „Beiern“ versteht man eine festliche Art des rhytmischen Glockenläutens, wobei sehr viel Kraft, Anstrengung und Gefühl vom „Spieler“ abverlangt werden.
Diese Art des Glockenläutens kündigt besondere Festtage im Kirchenjahr an (Ostern, Pfingsten, Fronleichnamsfest u.s.w), es dient aber auch zur feierlichen Untermalung von Prozessionen.
Beim Beiern werden die Klöppel der
in ihren Achsen blockierten Glocken
etwas vor dem Glockenrand mit Seilen festgespannt und mit Hand und Fuß mittels Seilzüge angeschlagen. Die Melodien werden nach alten überlieferten Vorlagen oder nach freier Improvisation gespielt. Eine Person kann drei Glocken zugleich spielen.
Die Geschichte des „Beierns“ in Buschhoven
In Buschhoven gibt es einen ersten schriftlichen Hinweis auf das Glockenbeiern aus dem Jahr 1845. (Wer noch Angaben zum Beiern in Buschhoven machen kann,bitte melden sie sich)
Wilhelm Steeg aus Buschhoven beierte schon 1930 in der alten Walfahrtskirche. Während des 2. Weltkrieges wurde nicht gebeiert.
Nach dem Krieg nahm Wilhelm Steeg die Tradition wieder auf und übergab sie dann später seinem Sohn Johannes Steeg.
Zeitweise war das Beiern in Buschhoven in Vergessenheit geraten.
Herr Bernhard Krämer führt diese Tradition nun schon seit über 10 Jahren fort.
Wir von Buschhoven-Info hatten die Gelegenheit ihn bei seiner Tätigkeit in den Kirchturm
der neuen Wallfahrtskirche während der Rosenfest-Prozession zu begleiten und zu fotografieren.
Aufzeichnung „Glocken- Beiern“ während der Rosenfestprozession
Spiel1 (.mp3) Spiel2(.mp3)